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SPD Arnstadt

„Spätestens wenn die deutsche Elf verliert, wird aus Party-Patriotismus offener Rassismus“

Kampf gegen Menschenfeindlichkeit

Jusos im Ilm-Kreis stellen kritische Fragen zur Fußball WM

Die deutsche Elf ist momentan allgegenwärtig. Die Straßen werden beherrscht von Gesprächen über die Fußball WM und schwarz-rot-goldenen Fahnen, welche zwischen den großen Meisterschaften ihr Dasein in den heimischen Schränken fristen. „Die Weltmeisterschaft ist der Zeitpunkt, wo die meisten Menschen losgelöst von jedem Problembewusstsein die Deutsche Fahne schwenken und diejenigen, die daran Anstoß finden sofort in das Anti-Deutsche Spektrum gedrängt werden“, findet die Kreisvorsitzende der Jusos Romy Arnold. Eine wirklich kritische öffentliche Auseinandersetzung über den Zusammenhang zwischen Fußball-Patriotismus, Rassismus und Politik findet jedoch kaum statt. Dabei gibt es viele Themen im Zusammenhang mit dem Turnier die eine kritische Auseinandersetzung geradezu herausfordern. Ob es die politische Situation in Brasilien betrifft, die Korruptionsaffären um die FIFA oder die Frage nach einer möglichen Trennung zwischen dem vermeintlich harmlosen Party-Patriotismus der Masse und dem offenen Rassismus des Einzelnen.  Eins jedoch ist für die Jusos Ilm-Kreis definitiv klar: „Politik und Fußball sind nicht voneinander zu trennen, spätestens wenn Angela Merkel mit ihrem Besuch in der Kabine der Mannschaft Sympathiepunkte bei den Wähler*innen in Deutschland erhaschen will, wird das deutlich“, kritisiert Max Reichel-Schindler von der Schüler*innengruppe der Jusos.  

Fußball ist eine Möglichkeit sich mit einer Gemeinschaft, in diesem Falle mit einer Nation, zu identifizieren und darüber hinaus mit anderen Nationen in einen internationalen Wettbewerb zu treten. In Deutschland hängt im Gegensatz zu anderen Nationen die Zugehörigkeit immer noch stark von der Geburt ab. Egal ob als Fan beim Public Viewing, oder Spieler auf dem Feld, für Deutsche spielt die Herkunft noch eine große Rolle bei der Frage der nationalen Zugehörigkeit. Aber steckt denn nicht der internationalistische Gedanke hinter der Weltmeisterschaft? „Nein, jede WM ist immer eine Bühne der Nationen und des Nationalismus“, meint Stefan Berner aus Stadtilm dazu. Auffällig ist dabei, dass eine Berichterstattung über Rassismus und Gewalt  beim Public Viewing quasi nicht stattfindet: „Die Probleme werden hier einfach ignoriert, Zwischenfälle werden ausgeblendet“, so Vincent Ackermann.  Nur so könne man die Kritik am Fußball-Patriotismus auf das linke Spektrum schieben, welches dann gekonnt mit der üblichen Polemik abgespeist wird. Dabei wäre eine offene gesellschaftliche Auseinandersetzung wichtig, um die Bevölkerung gegen den Alltags-Rassismus zu sensibilisieren. So haben nach Ansicht von Romy Arnold die vergangenen Turniere deutlich bewiesen: “Wenn die deutsche Elf gegen eine andere Nation verliert,  schlägt der vermeintlich harmlose Party-Patriotismus in offenen Rassismus um.“

 
 

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