Jusos Ilm-Kreis kritisieren zum Equal Pay Day die Lohndifferenz zwischen Männer und Frauen
Am 21. März ist Stichtag. Statistisch gesehen müssen Frauen bis zu an diesem Tag über das Jahresende hinaus arbeiten, um auf das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. Damit ist Deutschland, was die Lohndifferenz zwischen Mann und Frauen angeht, mit 22 Prozent Differenz das Schlusslicht in der EU, wo der Durchschnittswert bei 17 Prozent liegt. „Wer das Anliegen der Frauenrechtler*innen aufgrund einer vermeintlich fortgeschrittenen Gleichstellung in Deutschland für überflüssig hält, der hat keine Ahnung von den noch immer existierenden Ungleichheiten“, stellt die Juso Kreisvorsitzende Romy Arnold fest. Die Gründe dafür seien vielfältig. Bis heute sind die Branchen in typische Männer- und Frauenberufe unterteilt, wobei letztere meistens weniger wertgeschätzt und schlechter bezahlt werden. Weiterhin arbeiten viele Frauen längerfristig in Teilzeit, was zusätzlich zu der Lohnlücke beiträgt. Oftmals liegen Einstellungshemmnisse gegenüber Frauen, besonders gegenüber jungen Müttern vor. Hier ist nach Ansicht der Ilmenauer Stadtrats- und Kreistagskandidatin Kathrin Reinhardt die Politik gefragt. „Wir reden von Erziehungszeiten für Väter, flexiblen Arbeitszeiten und Teilzeitmodellen. Warum fangen wir nicht dort an, wo die Ursachen liegen?“ Reinhardt ist selbst Mutter und weiß um die Herausforderungen die damit einhergehen. Die Forderung ist klar, gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das zentrale Anliegen der Frauenrechtsbewegung ist es die Freiheit für Frauen und Männer zu schaffen selbst zu entscheiden, auf welche Art und Weise sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen wollen.
Seit 2008 findet der Equal Pay Day in Deutschland statt. Vorbild der Aktion waren ähnliche Kampagnen in den USA, wo Frauen seit 1988 auf geschlechtsspezifische Lohnunterschiede aufmerksam machen.
